Liebe Bürgerinnen und Bürger von Carwitz!


Der sich nach der politischen Wende herausbildende Grundkonsens der kommunalpolitischen Akteure in der Feldberger Seenlandschaft sah als ein wesentliches Element für die wirtschaftliche Entwicklung der Region die Besinnung auf die Traditionen im Tourismus bzw. Gesundheitstourismus. Dabei war allen bewusst, dass es kaum ein einfaches „Weiter so!“ mit allen negativen Folgen eines Sozialtourismus geben konnte. Grundlegende Voraussetzung für die nachhaltige Entwicklung eines Qualitätstourismus war die Schaffung der dafür notwendigen Infrastruktur in Verbindung mit der Entwicklung eines dem Gastgewerbe dienlichen Flairs.

Als Weg der Umsetzung sah man vor allem anderen die Stadtsanierung als Mittel städtebaulicher Gestaltung einerseits und der Wirtschaftsbelebung gleichermaßen.
So kam der etwas abseits der Verkehrs- und Urlauberströme liegende Ortsteil Carwitz 1992 nach entsprechenden Bemühungen der Verantwortlichen in das Sanierungsprogramm des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Wesentliche Gründe dafür waren die besonders attraktive Lage des Dorfes, sein Ruf als Fallada-Dorf und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten, den Tourismus in Carwitz zu einem tragfähigen Wirtschaftszweig zu entwickeln.

Eine städtebauliche Erneuerung unter Bewahrung der erhaltenswerten Substanz wurde für Carwitz als grundsätzliche Methode definiert, denn die bestehenden Ortsstrukturen waren offenbar nicht geeignet, die auf Grund des Bekanntheitsgrades mögliche Entwicklung des Tourismus wirklich zu tragen. Es gab einiges zu tun!

Nach all den Jahren der Dorfsanierung kann jedermann leicht erkennen, dass im öffentlichen Raum, ebenso wie durch private Eigentümer, Sehenswertes geleistet wurde. Carwitz präsentiert sich den Gästen als in seinem dörflichen Erscheinungsbild erlebbarer Ort mit unverwechselbarer Ausstrahlung, einer entwickelten Grundstruktur, in die sich zahlreiche Beispiele für eine gelungene Dorfsanierung eingebettet finden. Diese tragen wesentlich zur gewachsenen Anziehungskraft des Ortes bei. So ist Carwitz heute ein lebendiger, sich stetig entwickelnder Ort mit Zukunft.

Dabei kommt dem mit Mitteln der Dorfsanierung weitgehend originalgetreu wieder hergestellten Fallada-Anwesen eine besondere Rolle zu. Erst infolge der mit großer Sorgfalt und liebevoller Bemühung um die Gestaltung von Details der Gesamtanlage betriebenen Sanierung konnte das heutige Memorialmuseum zu einem ausgewählten und zertifizierten „kulturellen Gedächtnisort von nationaler Bedeutung“ entwickelt werden.

Über all dies, die Gründe für die Aufnahme in das Sanierungsprogramm, die einzelnen Schritte, einzelnen Maßnahmen und deren Ergebnisse will diese kleine Schrift zum Abschluss der Dorfsanierung in Carwitz informieren. Neben der Rückschau wird nicht der Ausblick vergessen, denn es gibt noch immer zu tun in Carwitz, lassen Sie sich anregen.

Mit dem Ausdruck des herzlichen Dankes an alle Akteure der Dorfsanierung in Carwitz


Ihr ---------------